Sie wünsche sich, dass die Bischöfe "klare Kante" zeigten, sagte eine Synodale, die Benediktinerin Philippa Rath, vor Journalisten. Es sei wichtig für die weitere Arbeit im Reformprozess zu wissen, wie die Bischöfe zu den einzelnen Reformvorhaben stehen.
Neben einer Zwei-Drittel-Mehrheit aller 230 Delegierten, muss am Ende auch eine Zwei-Drittel-Mehrheit der 69 Bischöfe zustande kommen, damit Reformen verabschiedet werden können. Es sei wichtig, damit man wisse, wo noch Überzeugungsarbeit zu leisten sei, betonte Rath.
Bei der zweiten Synodalversammlung des Synodalen Wegs, die bis 2. Oktober in Frankfurt am Main tagt, liegen rund ein Dutzend Texte und Reformvorschläge zur ersten Lesung vor. Darunter beispielsweise ein Vorschlag zur Beteiligung von Laien an der Berufung von Bischöfen. In der ersten Lesung reicht eine einfache Mehrheit, um die Reformvorschläge weiter zu bearbeiten.
Kritiker scheitern mit Gegenentwurf
Am Vormittag hatten die Delegierten mit großer Mehrheit einen Grundtext zur Macht- und Gewaltenteilung nach der ersten Lesung verabschiedet. Darin wird eine Demokratisierung kirchlicher Strukturen gefordert. Von 215 Stimmberechtigten, darunter 66 Bischöfe, stimmten 164 für den Text, 30 dagegen, und 8 enthielten sich.
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer, der als scharfer Kritiker des Reformdialogs zwischen Bischöfen und Laien gilt, hatte zuvor beantragt, einen Alternativtext, den er mit weiteren Kritikern gemeinsam verfasst hatte, als neue Diskussionsgrundlage zuzulassen. Dieser Antrag wurde mit deutlicher Mehrheit von 162 Stimmen abgelehnt.
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf sprach sich zwar für eine Kontrolle der bischöflichen Macht aus, äußerte aber Bedenken, bei der Frage einer möglichen Begrenzung der Amtszeit auch von Bischöfen. Er könne sich nicht vorstellen, als Bischof "Wahlkampf" zu machen, sagte er.