Mexiko beginnt mit Abschiebung von Haitianern

Mexiko beginnt mit Abschiebung von Haitianern

Mexiko-Stadt (epd). Die mexikanische Regierung hat damit begonnen, haitianische Migranten nach der Abschiebung aus den USA in deren Heimatland zurückzufliegen. Das gab die Einwanderungsbehörde des Landes am Mittwoch (Ortszeit) bekannt. In Absprache mit der haitianischen Regierung seien 70 Menschen in die Hauptstadt Port-au-Prince ausgeflogen worden. Es habe sich bei den Rückführungen um Maßnahmen einer „sicheren, geordneten und geregelten“ Migrationspolitik unter Respektierung der Menschenrechte gehandelt. Die Betroffenen hätten sich freiwillig zu diesem Schritt entschieden.

In der vergangenen Woche hatten US-Beamten ein Camp nahe der Grenzstadt Del Rio geräumt, in dem sich rund 15.000 Migrantinnen und Migranten niedergelassen hatten. Die Mehrzahl von ihnen stammte aus Haiti. Etwa 4.000 der Menschen, die vor Armut und Gewalt geflüchtet sind, wurde nach Haiti abgeschoben. Andere gingen nach Mexiko oder befinden sich noch in den USA. Das teilweise harte Vorgehen von US-Grenzschützern gegen die Schutzsuchenden war international auf Kritik gestoßen.

An der mexikanischen Südgrenze hängen indes weiterhin Zehntausende Migrantinnen und Migranten fest, weil ihnen die nötigen Papiere zur Weiterreise Richtung Norden fehlen. In der Grenzstadt Tapachula wurde am Dienstag ein Stadion umfunktioniert, um dort Asylanträge zu bearbeiten. Man werde täglich im Durchschnitt die Anträge von 2.000 Menschen aus Zentralamerika, der Karibik und Afrika bearbeiten, sagte die Leiterin der staatlichen mexikanischen Flüchtlingskommission Comar, Alma Delia Cruz, lokalen Medienberichten zufolge.

In der Region waren in den vergangenen Wochen mehrere Migranten-Karawanen aufgelöst worden, die in Richtung USA unterwegs waren. Viele Menschen suchen nun andere Wege, um von der guatemaltekisch-mexikanischen Grenze aus nach Norden zu reisen.