New York, Genf (epd). Eine UN-Expertengruppe hat einen besseren Schutz und eine langfristige Unterstützung für Millionen bedürftige Binnenflüchtlinge gefordert. Ein neu zu schaffenden globaler Fonds könne Projekte wie Ausbildungsinitiativen für die Flüchtlinge im eigenen Land finanzieren, schlugen die Fachleute in einem am Mittwoch in New York veröffentlichten Bericht vor.
Binnenflüchtlinge seien nicht in die Entwicklungsstrategien der Staaten oder der UN einbezogen, hieß es in der Studie. Kurzfristige humanitäre Hilfe reiche für sie nicht aus. Die fundamentalen Rechte von Binnenflüchtlingen müssten respektiert werden. Die frühere Außenpolitikchefin der EU, Federica Mogherini, und der Expräsident der Afrikanischen Entwicklungsbank, Donald Kaberuka, leiten die Expertengruppe, die 2019 von UN-Generalsekretär António Guterres ins Leben gerufen wurde.
Nach UN-Angaben ist die Zahl der Binnenflüchtlinge in den vergangenen Jahrzehnten stetig gestiegen und liegt nun bei rund 55 Millionen. Die Menschen sind auf der der Flucht vor Gewalt, Konflikten und Naturkatastrophen im eigenen Land.
Betroffen sind Dutzende Länder wie Afghanistan, Äthiopien, die Demokratische Republik Kongo, Mosambik und Syrien. Das Völkerrecht unterscheidet zwischen Binnenflüchtlingen einerseits und Flüchtlingen andererseits. Flüchtlinge fliehen vor Unterdrückung, Gewalt und Krieg in ihrem Heimatland in ein anderes Land. Das Hilfswerk UNHCR gab die Zahl der Flüchtlinge Ende 2020 mit rund 26 Millionen an.