Brüssel, Valletta (epd). Die Zahl der Asylanträge von Afghanen in Europa ist schon vor der Machtübernahme der Taliban in Kabul im August stark gestiegen. Es waren im Juli rund 7.300, die Zahl hatte damit im fünften Monat in Folge zugenommen, wie das EU-Asylbüro EASO am Donnerstag im maltesischen Valletta mitteilte.
Damit verkleinere sich der Abstand zur nach wie vor größten Gruppe von Schutzsuchenden, den Syrern, die im Juli rund 8.500 Anträge gestellt hätten. Die drittgrößte Zahl stammte von türkischen Bürgern (rund 2500). Die Zahlen der EASO umfassen die EU sowie Norwegen und die Schweiz.
Die Anerkennungsrate war laut EASO bei Syrern mit 87 Prozent deutlich höher als bei Afghanen mit 45 Prozent. Im Durchschnitt aller Nationalitäten lag sie allerdings nur bei 39 Prozent.
Insgesamt wurden laut EASO im Juli in der EU, in Norwegen und der Schweiz rund 50.000 Anträge auf internationalen Schutz gestellt. Das sei der höchste Stand seit Ausbruch der Corona-Pandemie und eine Steigerung um acht Prozent gegenüber dem Juni.