Caritas-Präsident: Hilfe für Afghanistan rasch wieder aufnehmen

Caritas-Präsident: Hilfe für Afghanistan rasch wieder aufnehmen
12.09.2021
epd
epd-Gespräch: Bettina Markmeyer

Berlin (epd). Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, hat einen Tag vor der UN-Afghanistan-Konferenz in Genf gefordert, die humanitäre Hilfe für das Land möglichst bald wieder aufzunehmen. Neher sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), niemand wisse, wie viele Menschen unter den gegenwärtigen Bedingungen Afghanistan verlassen wollten oder könnten. Es sei auch fraglich, ob vorwiegend die Nachbarländer die Menschen aufnehmen sollten, erklärte Neher. Viele seien selbst in einer prekären Lage. „Wir plädieren dafür, möglichst rasch wieder mit der humanitären Hilfe zu beginnen“, sagte der Caritas-Präsident. In Afghanistan seien 18 Millionen Menschen von Hunger bedroht.

Bis zur Machtübernahme der Taliban betrieb die Auslandshilfe des katholischen Wohlfahrtsverbands, Caritas International, zwölf Projekte in Afghanistan, davon laufen Neher zufolge derzeit noch zwei. Von den Ortskräften der Caritas habe es bisher niemand mit den Evakuierungen aus dem Land geschafft, sagte Neher. Einschließlich ihrer Familienmitglieder gehe es um 180 Menschen, von denen aber nicht alle Afghanistan verlassen wollten.

Auf Einladung von UN-Generalsekretär António Guterres soll in Genf an diesem Montag über humanitäre Hilfen für Afghanistan beraten werden. Auch Außenminister Heiko Maas (SPD) reist zu dem Treffen.