Hunderte demonstrieren für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Hunderte demonstrieren für Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan

Berlin (epd). Hunderte Menschen haben im Berliner Regierungsviertel mehr Hilfe für Schutzsuchende aus Afghanistan gefordert. Neben der Aufrechterhaltung der Luftbrücke zur Evakuierung müssten innerhalb Afghanistans Fluchtwege zum Flughafen Kabul für Gefährdete geschaffen werden, hieß es bei den Protesten am Sonntag. In Deutschland müsse Flüchtlingsschutz gewährt und Familiennachzug unbürokratisch und schnell möglich gemacht werden. Die Polizei sprach am Sonntagnachmittag von rund 1.700 Teilnehmenden bei der Auftaktkundgebung in der Nähe des Kanzleramtes, die Initiative „Seebrücke“ vom mehreren tausend Menschen. Im Anschluss war eine Demonstration zum Auswärtigen Amt geplant.

Auch für Afghaninnen und Afghanen aus Nachbarstaaten des Krisenlandes müssten Bundes- und Landesaufnahmeprogramme eingerichtet werden, hieß es weiter bei den Protesten im Berliner Regierungsviertel. Alle Menschen in Afghanistan, die sich seit Jahren für ein friedliches und demokratisches Land einsetzen, seien in akuter Lebensgefahr. Deutschland trage die Verantwortung, für den Schutz dieser Menschen und ihrer Angehörigen zu sorgen.

Am Sonntag waren unter dem Motto „Verantwortung übernehmen: Aufnahme jetzt!“ auch in einigen weiteren deutschen Städten Demonstrationen für die Aufnahme von Menschen aus Afghanistan angekündigt, darunter Hamburg. Auch in den kommenden Tagen sind Proteste geplant, unter anderem in Dresden, Wiesbaden und Mainz. Am 18. September soll eine symbolische „Rettungskette“ quer durch Deutschland, durch Österreich und Norditalien bis zum Mittelmeer organisiert werden.