Grabungen erbrachten auf dem Bromacker 200 Kisten mit Funden

Grabungen erbrachten auf dem Bromacker 200 Kisten mit Funden

Gotha (epd). Ein Monat Grabungen auf dem für seine Ursaurier-Funde berühmten Bromacker im Thüringer Wald haben zu einer Ausbeute von 200 Kisten mit Artefakten geführt. Das Ergebnis der diesjährigen Saison sei überwältigend, teilte die Stiftung Friedenstein in Gotha am Freitag mit. Insgesamt hätten sich etwa 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Grabungskampagne beteiligt.

Die Menge an Funden, die auf dem zwischen Tambach-Dietharz und Georgenthal gelegenen Bromacker nach 290 Millionen Jahren wieder ans Tageslicht gekommen seien, bezeichnete Grabungsleiter Jörg Fröbisch als außergewöhnlich. Dazu zählten neben Schädeln und Teilskeletten auch die Abdrücke versteinerter Pflanzen und kleiner wirbelloser Tiere sowie Kratzspuren und Grabgänge. Die Fossilien würden nun bearbeitet, präpariert und erforscht.

Ihre Begeisterung und Faszination für das Thema wollen die Forschenden jetzt auf die breite Öffentlichkeit übertragen. Dazu werde eine Medienstrategie samt neuen Webauftritt entwickelt, kündigte die Stiftung an. 2022 sollen unter anderem im Gothaer Schloss ein „Bromacker Lab“ und an den Grabungen eine Besucherplattform entstehen.

Neben der Stiftung Friedenstein sind an den Grabungen auf der seit mehr als 100 Jahren bekannten Fundstätte und an der wissenschaftlichen Auswertung das Museum für Naturkunde Berlin mit dem Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung, die Schiller-Universität Jena und der Unesco-Geopark Inselsberg-Drei Gleichen beteiligt. Das Vorhaben hat unter anderem zum Ziel, ein Ökosystem des Unteren Perms zu rekonstruieren.