Berlin (epd). Der SPD-Politiker Karl Lauterbach hat sich für eine PCR-Testpflicht von Ungeimpften etwa für Restaurantbesuche bei hohen Corona-Inzidenzen ausgesprochen. In der „Rheinischen Post“ (Samstag) begründete er dies mit einer hohen Fehlerquote bei Antigen-Schnelltests. „Durch die höheren Kosten und den größeren Zeitaufwand der PCR-Tests ist die Impfung der leichtere Weg“, sagte Lauterbach.
Angesichts steigender Inzidenzen wollen die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten am Dienstag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten.
In der Debatte über Wege zu einer höheren Impfquote plädierte Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery dafür, alles zu unternehmen, um Ungeimpfte zur Impfung zu bewegen. „Da nützen aber keine Prämien, Freibier oder kostenlose Bratwürste, sondern nur Rechte für Geimpfte“, sagte er der „Rheinischen Post“.
In den Zeitungen der Funke Mediengruppe forderte Montgomery zudem eine Testpflicht für alle Reiserückkehrer. Ausnahmslos alle Einreisenden müssten einen negativen Corona-Test vorlegen, „auch Geimpfte und Genesene“. Bislang sind diese von der Testpflicht bei der Rückkehr aus dem Urlaub ausgenommen. Der Ärztefunktionär begründete dies mit Impfdurchbrüchen bei Doppelgeimpften.
Unterdessen warnte SPD-Chefin Saskia Esken davor, bei einem weiteren Anstieg der Inzidenzen die Schulen schnell wieder zu schließen. „Schülerinnen und Schüler gehören zu der Gruppe, die am meisten unter der Pandemie gelitten hat“, sagte Esken der „Rheinischen Post“. Sie bräuchten die Begegnung in den Bildungseinrichtungen. „Bevor Schulen schließen, muss es eine strenge Pflicht geben, Beschäftigten Homeoffice anzubieten.“