Hannover (epd). Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) plädiert für einen neuen Mix aus verschiedenen Indikatoren, um angesichts des Impffortschritts das Corona-Pandemiegeschehen in Deutschland besser einschätzen zu können. Sie schlägt eine Matrix vor, die - nach Altersstufen differenziert - wichtige Kennzahlen zur Infektionslage, zu den Testungen, zur Impfsituation und zur Auslastung der Krankenhäuser aufführt, wie das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag) berichtet. Das Konzept liegt den Angaben zufolge dem RedaktionsNetzwerk (RND) vor.
Die bisher maßgebliche Sieben-Tages-Inzidenz ist dabei nur noch einer von insgesamt zwölf Indikatoren. Dazu gehören unter anderem die Quote der positiven Tests, die Impfrate und die Klinikbelegung durch Covid-19-Erkrankte. Zudem sollen auch Faktoren aufgenommen werden, die die Dynamik des Geschehens erfassen.
„Mit dieser Matrix lässt sich auf einen Blick leicht erkennen, wie die aktuelle Pandemielage tatsächlich ist und welche Trends beziehungsweise Zusammenhänge es gibt“, sagte DKG-Chef Gerald Gaß dem RND. So könnte man aus der Tabelle zum Beispiel schnell herauslesen, ob wieder gehäuft ältere, geimpfte Menschen in die Kliniken kämen, weil der Impfschutz nachlasse.
„Die Politik muss endlich handeln und einen Indikatorenmix festlegen, auch um durch diese Transparenz die Akzeptanz in der Bevölkerung für Maßnahmen gegen Corona zu erhalten“, betonte Gaß: „Es kann doch nicht sein, dass das Robert-Koch-Institut auf allen diesen Daten sitzt, keine neuen Vorschläge macht und wir nach wie vor nur über die Inzidenzen reden.“