Darmstadt (epd). In Deutschland engagieren sich weiterhin Tausende gegen Diskriminierungen aufgrund von Hautfarbe, Herkunft, Namen oder Sprache. Trotz Corona seien in diesem Jahr mehr als 1.500 Veranstaltungen zu den „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ (15. bis 28. März) angemeldet worden, schreibt der geschäftsführende Vorstand der Stiftung gegen Rassismus, Jürgen Micksch, in einer Dokumentation. Zudem hätten im Rahmen der Anti-Rassismus-Wochen über 1.800 religiöse Feiern stattgefunden. „Dieses starke und kreative Engagement hat unsere Erwartungen übertroffen.“
Die Anti-Rassismus-Wochen werden seit 1995 ausgerichtet. Die meisten Veranstaltungen waren 2019 angemeldet worden (1.850), vier Jahre zuvor waren es knapp 1.400 gewesen. Laut Dokumentation wurden in diesem Frühjahr rund zwei Drittel der Veranstaltungen online eingetragen.
Veranstalter waren häufig mehrere Akteure, Bündnisse und Initiativen. Etwa 30 Prozent der Anmeldungen kamen den Angaben zufolge von Städten und Gemeinden. Die meisten Aktivitäten gab es in Berlin (170) gefolgt von München (113), Karlsruhe (71) und Leipzig (68). Bei den Bundesländern lag erstmals Baden-Württemberg an erster Stelle (330). Knapp dahinter folgte der bisherige Spitzenreiter Nordrhein-Westfalen und mit großem Abstand Bayern, Berlin und Sachsen. In Hessen gab es etwa 90 Veranstaltungen, in Rheinland-Pfalz 30, hieß es weiter.
Die von den Vereinten Nationen ausgerufenen Aktionswochen 2021 sollen laut Micksch unter dem Motto „Solidarität. Grenzenlos“ ein buntes Zeichen gegen Ausgrenzung, Hass und Diskriminierung setzen. Sie waren digital mit dem CDU-Bundesvorsitzenden und Kanzlerkandidaten Armin Laschet als Hauptreferenten eröffnet worden. Erstmals hatte auch der Bundespräsident ein schriftliches Grußwort übermittelt. Die Anti-Rassismus-Wochen 2022 finden vom 14. bis 27. März statt.