Frankfurt a.M. (epd). In Kuba sind nach regierungskritischen Demonstrationen laut Menschenrechtlern Hunderte Menschen in Haft. Trotz einer seit der Corona-Pandemie angeordneten Gerichtspause würden in großer Eile Schnellverfahren abgehalten, erklärte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte am Dienstag in Frankfurt am Main. Zudem seien viele Menschen, die an den Protesten teilgenommen hatten, seit zwei Wochen vermisst.
An Demonstrationen gegen die kubanische Regierung hatten sich Mitte Juli Tausende Menschen beteiligt. Nach Angaben von Amnesty International sind mehr als 240 Menschen inhaftiert worden oder verschwunden. Ein Mensch kam ums Leben. Die Proteste waren auch eine Reaktion auf die schwere Wirtschaftskrise in Kuba. Der Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Martin Lessenthin, kritisierte, dass den Festgenommenen keine Verteidiger zugestanden würden.