Brazzaville, Genf (epd). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das langsame Tempo der Impfungen gegen Covid-19 in Afrika beklagt. Bislang seien erst 20 Millionen Menschen des Kontinents vollständig gegen die Infektionskrankheit geimpft, sagte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti, am Donnerstag in Brazzaville. Das entspreche 1,5 Prozent der Bevölkerung Afrikas.
Moeti wies daraufhin, dass die Menschen in Afrika im Vergleich zu anderen Regionen einen nur sehr eingeschränkten Zugang zu den Impfungen gegen Covid-19 hätten. Von den 3,7 Milliarden Dosen, die bislang weltweit verimpft worden seien, seien nur 1,7 Prozent in Afrika verabreicht worden.
Neben der mangelnden Verfügbarkeit von Impfdosen machte die Regionaldirektorin auch eine Skepsis gegenüber den Vakzinen in Teilen der Bevölkerung für das langsame Tempo der Kampagne verantwortlich. Die Vorurteile gegen die Impfungen müssten überwunden werden. Moeti stellte Lieferungen von mehreren Hundert Millionen Impfdosen nach Afrika für den Rest des Jahres in Aussicht.
Den Angaben nach wurden in Afrika mehr als 6,2 Millionen bestätigte Covid-19-Fälle erfasst. Rund 159.000 infizierte Menschen seien gestorben. Das WHO-Regionalbüro für Afrika hat seinen Sitz in Brazzaville, der Hauptstadt der Republik Kongo.