Würzburg, Volkach (epd). Der Prozess wegen zweifachen versuchten Mordes gegen eine Pflegerin aus dem unterfränkischen Volkach wird am 29. September vor dem Würzburger Landgericht eröffnet. Die Staatsanwaltschaft Würzburg wirft der 49-jährigen Pflegerin aus dem Landkreis Schweinfurt vor, zwei dementen Bewohnerinnen eines Seniorenzentrums am 8. November 2020 Insulin gespritzt zu haben. Bei den damals 80 und 85 Jahre alten Seniorinnen löste dies lebensbedrohliche Zustände aus. Als weitere Termine wurden bislang der 8. und 11. September und der 12. Oktober angesetzt.
Nach Informationen des Evangelischen Pressedienstes (epd) handelt es sich bei dem mutmaßlichen Tatort um ein Pflegeheim in Trägerschaft eines nichtkirchlichen Wohlfahrtverbandes. Weil die beiden Opfer kurz hintereinander mit ähnlich gelagerten Krankheitsbildern in die Klinik eingeliefert wurden, nahm die Kriminalpolizei Ermittlungen auf. Polizei und Staatsanwaltschaft hatten, abgestimmt mit der Heimaufsicht, im Pflegeheim und beim dortigen Personal in den Wochen nach den Erkrankungen intensiv ermittelt. Die Seniorinnen überlebten den Angriff dank des schnellen ärztlichen Eingreifens.
Die Angeklagte hatte sich Ende November vergangenen Jahres der Polizei gestellt. Die Pflegerin befindet sich seither in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, die Arg- und Wehrlosigkeit der beiden dementen Opfer bewusst ausgenutzt zu haben und wertet dies deshalb als heimtückisch begangenen versuchten Mord. Die Motive der Tat sind nach wie vor nicht bekannt.