Düsseldorf (epd). Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hält nichts davon, den Druck auf Impfmuffel per Kostenpflicht für Corona-Tests zu erhöhen. „Irgendwann kommt der Punkt, wo man darüber nachdenken kann. Dieser Punkt ist aber nicht erreicht“, sagte Laumann der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstag). Testen sei grundlegend im Kampf gegen Corona.
„Durch Tests entdecken wir immer noch zahlreiche Infektionen, die sonst vielleicht unentdeckt bleiben würden. Hierfür brauchen wir aber ein niedrigschwelliges Angebot - kostenlos und im ganzen Land gut erreichbar“, argumentierte Laumann. Er halte zum jetzigen Zeitpunkt jeden Schritt für falsch, der bei den Menschen Hürden aufbaut, sich testen zu lassen.
Der Chef des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, wies auf praktische Probleme hin: „Es wird sehr schwierig sein, in den Teststellen zu entscheiden, wer anspruchsberechtigt ist und wer nicht.“ Die notwendige Dokumentation würde zu einer weiteren Bürokratisierung führen, sagte er der Zeitung.
Derzeit sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) rund 60 Prozent der deutschen Bevölkerung einmal gegen Covid-19 geimpft worden. Mehr als 46 Prozent haben bereits den vollständigen Schutz, für den bei den meisten Vakzinen eine zweite Impfung notwendig ist. Die sogenannte Herdenimmunität ist nach Schätzung des RKI bei einer Impfquote von mehr als 80 Prozent erreicht.