Potsdam (epd). Der neue Potsdamer Garnisonkirchturm ist inzwischen mehr als 42 Meter hoch und hat damit etwa die Hälfte der früheren Turmhöhe von knapp 90 Metern erreicht. Im Inneren des Turmschafts seien mittlerweile auch die ersten rund 4.500 Spendenziegel vermauert worden, teilte die Garnisonkirchenstiftung am Freitag in Potsdam mit. Das Treppenhaus zur geplanten Aussichtsplattform biete Platz für rund 16.000 Ziegelsteine mit eingeprägtem Namenszug. Knapp 5.000 solcher Ziegel seien bereits gespendet worden.
Die Ziegelinitiative der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche habe seit ihrem Start 2007 ein Spendenvolumen von rund 380.000 Euro erbracht, hieß es. Die Spendenaktion werde fortgesetzt, bis Patenschaften für alle 16.000 Ziegel gefunden seien.
Die Potsdamer Garnisonkirche wurde 1735 fertiggestellt und 1945 im Zweiten Weltkrieg bei einem Luftangriff weitgehend zerstört. Die Ruine wurde 1968 in der DDR abgerissen, der Turm, in dem ein Raum nach 1945 noch mehrere Jahre für Andachten genutzt wurde, wurde gesprengt. Die Kirchengemeinde wurde dafür entschädigt.
Der Wiederaufbau des Kirchturms hat 2017 begonnen. Er ist vor allem wegen der Geschichte der preußischen Militärkirche umstritten. Die Stiftung plant im neuen Turm unter anderem eine Ausstellung zur kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte.