Genf (epd). Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR braucht dringend Gelder, um seine humanitäre Unterstützung für Millionen Menschen aus dem gewaltgeplagten Südsudan zu finanzieren. Anlässlich des zehnten Jahrestages der Staatsgründung des Landes am Freitag sagte der UNHCR-Repräsentant Arafat Jamal auf einer Videokonferenz in Genf, dass Geber erst 38 Prozent der benötigten 224 Millionen US-Dollar (189 Millionen Euro) für 2021 überwiesen hätten.
Der Südsudan gehöre zu den fünf Ländern weltweit mit den meisten Menschen auf der Flucht. In den vergangenen Jahren seien mehr als 2,2 Millionen Kinder, Frauen und Männer ins Ausland geflohen. Rund 1,6 Millionen Menschen irrten als Binnenflüchtlinge innerhalb des Landes umher.
Insgesamt sind im Südsudan laut den UN 8,3 Millionen Menschen auf humanitäre Unterstützung in Form von Lebensmitteln, Medizin und anderen Gütern angewiesen. Somit lebten zwei Drittel der Gesamtbevölkerung in Not. Mehr als die Hälfte der Betroffenen, 4,5 Millionen, seien Kinder.
Der Südsudan wurde nach jahrzehntelangen Auseinandersetzungen am 9. Juli 2011 vom Sudan unabhängig. Doch schon bald erschütterten Konflikte und Gewalt das Land. Das Kinderhilfswerk Unicef betonte, dass auch schwache staatliche Strukturen, extreme Armut, soziale und ökonomische Krisen, die Folgen des Klimawandels und die Covid-19-Pandemie den Menschen schwer zu schaffen machten.