Genf (epd). Die UN haben sich bestürzt über den Tod des inhaftierten indischen Jesuitenpaters und Menschenrechtsaktivisten Stan Lourduswamy (84) geäußert. „Wir sind traurig und beunruhigt über seinen Tod“, erklärte die Sprecherin des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Liz Throssell, am Dienstag in Genf. Der Stan Swamy genannte Priester und Menschenrechtsaktivist starb am Montag in Mumbai, wo er wegen Terrorismusvorwürfen im Gefängnis saß. Den Angaben nach war er zuvor an Corona erkrankt.
Der Jesuitenpater befand sich seit Oktober 2020 in Untersuchungshaft. Ihm wurden unter anderem Verbindungen zu maoistischen Terrorgruppen vorgeworfen. Die Vereinten Nationen und Menschenrechtler hatten wiederholt seine Freilassung gefordert. Lourduswamy sei ein gestandener Menschenrechtsaktivist gewesen, der sich insbesondere für die Rechte Indigener und anderer marginalisierter Gruppen eingesetzt habe, erklärte Throssell.
Die UN-Sprecherin forderte angesichts der hohen Corona-Zahlen in Indien alle Personen, die ohne ausreichende Rechtsgrundlage inhaftiert seien, freizulassen. Die indische Regierung müsse sicherstellen, dass niemand aufgrund seiner freien Meinungsäußerung oder der Teilnahme an friedlichen Versammlungen verfolgt werde.
Unter der hindunationalistischen Regierung von Ministerpräsident Narendra Modi kommt es in Indien laut Menschenrechtlern zu verstärkter Unterdrückung und Gewalttätigkeit gegen Nicht-Hindus und Minderheiten.