Die Deutsche Bahn zieht auf der Suche nach einem Standort für ein geplantes ICE-Instandsetzungswerk auch diesen Wald in Betracht. Wald sei ein "kulturhistorisches Erbe" und seit mindestens 600 Jahren im Besitz der Gemeinde, erklärte der evangelische Pfarrer Jörn Künne in seiner Predigt. "Sowas darf man einfach nicht aufgeben. Hier ist so viel Arbeitszeit eingeflossen, das ist mit Geld nicht aufwiegbar."
Aber nicht nur deshalb setze sich die Gemeinde für den Erhalt des Waldes ein. Er sei der Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Als Mensch müsse man Ehrfurcht vor jeglichem Leben haben, predigte Künne. Ehrfurcht müsse man vor dem Leben der Amsel und der Fledermaus genauso haben wie vor dem Leben "der eher lästigen Bremse oder Zecke".
Alexandra Schicktanz aus dem Kirchenvorstand der Gemeinde erklärte, es gebe geeignetere Orte für das Werk, "an denen nicht so viel Wald verschwinden muss." Dem Bau der ICE-Wendeschleife würde allein die Hälfte des Kirchenwaldes zum Opfer fallen.
Gottedienst soll Bewusstsein schaffen
Der Blickwinkel-Gottesdienst im Kirchenwald sei kein Protest-Gottesdienst, so Künne. Er solle vielmehr ein Bewusstsein für die Vielfalt des Waldes schaffen. In kurzen Videos zeigt die Gemeinde im Internet aktuell die Schönheit ihres Waldes und hofft damit, noch mehr Aufmerksamkeit zu bekommen.
Im Herbst startet ein Raumordnungsverfahren, dass die Vor- und Nachteile der neun vorliegenden Vorschläge für des ICE-Instandsetzungswerk im Umkreis von Nürnberg prüft.