Solar-Experte: Ausbau erneuerbarer Energien trägt zum Frieden bei

Solar-Experte: Ausbau erneuerbarer Energien trägt zum Frieden bei
20.04.2025
epd
epd-Gespräch: Sonja Ruf

Berlin (epd). Ein deutlich höherer Anteil erneuerbarer Energien an der globalen Energieversorgung würde laut dem Solar-Experten Jörg Sutter zu einer friedlicheren Welt beitragen. „Wenn wir schon 95 Prozent schaffen, haben sich viele Probleme, mit denen wir uns sonst so herumschlagen, schlichtweg erledigt“, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Es gäbe beispielsweise weniger oder keine kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Staaten, die dasselbe Ölfeld beanspruchen.“

Auch die Gefahr für große Umweltkatastrophen sinke, wenn weltweit maßgeblich erneuerbare Energien zum Einsatz kämen. Ob ein Öltankwagen auf der Autobahn umkippe, sei etwas anderes als ein Laster mit einer Ladung Holzpellets, unterstrich Sutter. „Zudem hätten sich dann viele wirtschaftliche Probleme erledigt.“ Deutschland etwa wäre weniger erpressbar, „wenn wir unsere Energie selber machen“.

Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie ist ein gemeinnütziger Verein, der 1975 in München gegründet wurde. Ihr Hauptziel ist die Förderung einer nachhaltigen Energiewirtschaft durch die breite Einführung erneuerbarer Energien, insbesondere der Sonnenenergie. Die DGS zählt heute nach eigenen Angaben knapp 4.000 Mitglieder. Der Sitz der Geschäftsstelle ist in Berlin.

Deutschland sieht Sutter bei der Energiewende auf einem guten Weg. Der Anteil erneuerbarer Energien bei der Stromversorgung liege etwa schon bei um die 60 Prozent, sagte der 52-Jährige: „Das wird jetzt weiter peu à peu umgestellt. Irgendwann werden wir in diesem Bereich auch die 90 oder die 95 Prozent erreichen.“ Mehr Handlungsbedarf bei der Energiewende sieht der DGS-Geschäftsführer hingegen im Verkehrsbereich: „Da muss mehr politischer Mut her“, sagte er.