Am 19. Juli trete er wieder seinen Dienst in der Melanchthongemeinde an, sagte Dreher dem Evangelischen Pressedienst. Er freue sich, dass nach Beratungen dieses Ergebnis erzielt worden sei und er voller Elan ans Werk gehe.
Im Korrespondenzblatt des Pfarrer- und Pfarrerinnenvereins der bayerischen Landeskirche vom Oktober 2020 hatte Matthias Dreher als Überschrift eines Leserbriefes den Satz "Ein Christ kann ertrinken lassen" gewählt. Darin stellte sich Dreher gegen die in einer vorhergehenden Ausgabe vom Gaimersheimer Pfarrer Ulrich Eckert aufgestellte These, man könne als Christ in keinem Fall Menschen ertrinken lassen. Nach heftiger Kritik musste Dreher seine Gemeinde zunächst verlassen und wurde an die Thomaskirche in Nürnberg-Großreuth abgeordnet.
Gespräche auch mit Regionalbischöfin
Während der Zeit der dienstlichen Abordnung hätten Kirchenvorstand und Pfarrer Dreher in gemeinsamen Gesprächen die weitere Zusammenarbeit geklärt, teilte Christopher Krieghoff, zuständiger Dekan im Prodekanat Nürnberg-Nord, auf der Homepage der Gemeinde mit. An der Klärung habe auch die Nürnberger Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern teilgenommen. In teils kontrovers geführten Gesprächen habe man eine neue Arbeitsgrundlage herstellen können, die nun allen Beteiligten als Richtschnur gelten soll. "Beide Seiten sind zuversichtlich, dass dadurch künftige Konflikte vermieden werden können", sagte Krieghoff.
Drehers Äußerungen hatten innerhalb der evangelischen Kirche für heftige Kritik gesorgt: Der bayerische Landesbischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat sich öffentlich in den vergangenen Jahren immer wieder für eine humanitäre Flüchtlingspolitik und die Seenotrettung im Mittelmeer starkgemacht. Konkret unterstützt die evangelische Kirche das Bündnis "United4Rescue", das wiederum zivile Rettungsschiffe unterstützt.