Genf (epd). Die Zahl der Migrantenarbeiter ist laut einer UN-Erhebung in den Jahren 2017 bis 2019 von 164 Millionen auf 169 Millionen gestiegen. Damit hätten sie vor Ausbruch der Corona-Krise knapp fünf Prozent der globalen Erwerbspersonen gestellt, teilte die Internationale Arbeitsorganisation am Mittwoch in Genf mit.
Die Migranten müssen sich den Angaben nach vor allem mit Jobs im informellen Sektor begnügen, die befristet und ohne sozialen Schutz seien, hieß es. Migranten seien einem hohen Risiko des Jobverlustes ausgesetzt, diese Gefahr habe sich in der Corona-Krise ab 2020 noch verschärft.
Migrantenarbeiter seien oft die ersten, die in der aktuellen Krise entlassen werden, sagte ILO -Direktorin Manuela Tomei. Zudem kämen sie kaum in den Genuss staatlicher Hilfen zur Abfederung der wirtschaftlichen und sozialen Härten in der Pandemie.
Migranten finden den Angaben nach besonders oft Jobs in den Branchen Gesundheitswesen und Pflege, Transport, Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung. Rund 63 Prozent aller Migrantenarbeiter leben laut ILO in Europa, Zentralasien sowie Nord-, Mittel- und Südamerika.
Die restlichen knapp 37 Prozent verteilen sich gemäß der Arbeitsorganisation auf die anderen Regionen. Die ILO gehört zu den Vereinten Nationen und hat ihren Sitz in Genf.