Dresden (epd). Die coronabedingte Spaltung der Gesellschaft spiegelt sich nach Ansicht der sächsischen Kirchenleitung auch in den Kirchgemeinden wider. „Die Verhältnisse sind nahezu parallel zu beobachten“, sagte Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz anlässlich des Online-Pfarrertages am Mittwoch in Dresden. Es brauche aber „einen Impuls in Richtung Gemeinschaft, nicht in Richtung individuelle Freiheit“.
„Wir müssen verschiedene Meinungen aushalten, dürfen uns aber nicht auseinanderbringen lassen“, sagte Bilz. „In einer Kirche muss es möglich sein, sagen zu können, was ich denke“, betonte er. Trotzdem seien Kirchgemeinden im Glauben immer gemeinsam unterwegs.
Gerade in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie komme Theologen und Theologinnen eine besondere Rolle zu: „Sie sind dafür da, das Weltgeschehen geistlich zu deuten“, sagte Bilz. Auf dem sächsischen Pfarrertag, der alle zwei Jahre stattfindet, hatte der Landesbischof einen Vortrag über „Chancen und Herausforderungen für den Pfarrberuf in Zeiten des Wandels“ gehalten. An dem Online-Treffen nahmen laut Bilz knapp 400 der gut 500 sächsischen Pfarrerinnen und Pfarrer teil.