Düsseldorf (epd). Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) fordert das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe einen Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst. „Statt immer wieder über ein soziales Pflichtjahr für junge Menschen zu diskutieren, sollten wir die Freiwilligendienste ausbauen und jedem Jugendlichen, der einen solchen Dienst machen möchte, einen Platz anbieten“, erklärte der juristische Vorstand der Diakonie RWL, Thomas Oelkers, am Mittwoch in Düsseldorf. „Das wäre das richtige politische Signal, denn die Freiwilligen leisten Großartiges für alte und kranke Menschen, Kinder und Menschen mit Behinderung.“
Oelkers forderte mehr Unterstützung für Freiwillige. „Es ist wichtig, dass die Politik dafür sorgt, dass Freiwillige den Öffentlichen Nahverkehr kostenlos nutzen können, Taschengelder angemessen gefördert und bürokratische Hürden abgebaut werden, damit sich jeder Mensch einen Freiwilligendienst leisten kann.“ Das alles sollte mit einem Rechtsanspruch einhergehen. Die Diakonie RWL kritisierte zudem, dass die Zahl der geförderten Plätze in den Freiwilligendiensten gedeckelt ist.
Der BFD wurde zum 1. Juli 2011 als neuer Freiwilligendienst eingeführt, nachdem die Wehrpflicht und damit auch der Zivildienst ausgesetzt worden waren. Der Dienst sollte unter anderem dazu beitragen, den Wegfall der Zivildienstleistenden in den sozialen Einrichtungen zu kompensieren. Bundesweit starten jährlich rund 40.000 Menschen einen Freiwilligendienst.