Rom (epd). Bei einem Bootsunglück vor Lampedusa sind am frühen Mittwochmorgen mindestens sieben Flüchtlinge ums Leben gekommen, darunter eine hochschwangere Frau. Das Boot kenterte nach Angaben des italienischen Rundfunks fünf Seemeilen von der Insel entfernt. Rettungskräfte bargen den Angaben zufolge die Leichen der Flüchtlinge und brachten 48 Überlebende an Land. Neun weitere Menschen gelten als vermisst.
Nach der Ankunft von 256 Migranten auf vier Booten innerhalb weniger Stunden ist das Flüchtlingslager von Lampedusa erneut mit 660 Menschen überfüllt. Die Einrichtung hat Kapazitäten für 250 Flüchtlinge. Ein Boot mit sieben Tunesiern an Bord gelangte aus eigener Kraft in den Hafen von Lampedusa. Die Menschen auf den übrigen drei Booten wurden vor der Küste der Insel gerettet. Bereits am Dienstag hatten 136 Flüchtlinge die Insel auf vier Booten erreicht.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen seit Beginn des Jahres mindestens 832 Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer ums Leben.