Frankfurt a.M. (epd). 60 Prozent aller Flüsse der Erde führen Forschern zufolge an mindestens einem Tag im Jahr kein Wasser. Dazu gehören auch große Flüsse wie der Nil, der Gelbe Fluss in China und der nordamerikanische Rio Grande, wie die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung am Donnerstag in Frankfurt am Main mitteilte. Gründe dafür seien der Klimawandel, intensive Landnutzung und der Ressourcenverbrauch. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebe in der Nähe dieser zeitweise trockenfallenden Flüsse. Ein internationales Forscherteam habe erstmalig alle Flüsse weltweit erfasst und den Wasserstand gemessen.
„Dies kann zu einem erschwerten Wasserzugang für Millionen von Menschen führen und hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Ökosystem Fluss und die Natur“, erklärte der Gewässerökologe und Generaldirektor der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung, Klement Tockner. Betroffen seien Flüsse über alle Kontinente und klimatische Zonen hinweg. Doch besonders in trockenen Gebieten der Erde wie in Indien, Westaustralien oder in der afrikanischen Sahelzone mache sich diese Entwicklung bemerkbar, wo bereits 99 Prozent der Fließgewässer zeitweise kein Wasser führten.