Berlin (epd). Die frühere Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat ihren Doktortitel verloren. Die Freie Universität (FU) Berlin entzog ihr den akademischen Grad laut Mitteilung vom Donnerstag wegen „Täuschung über die Eigenständigkeit ihrer wissenschaftlichen Leistung“. Es seien Texte und Literaturnachweise anderer Autorinnen und Autoren übernommen worden, ohne dass dies hinreichend gekennzeichnet worden sei, erklärte die Hochschule in Berlin.
Giffey war Mitte Mai als Bundesfamilienministerin zurückgetreten. Sie bleibt aber Spitzenkandidatin der SPD für die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus, die am 26. September zeitgleich mit der Bundestagswahl stattfindet.
Giffey erklärte am Donnerstag, die Entscheidung der FU zu akzeptieren, verwies aber auch auf das anderslautende Votum der Hochschule aus dem Jahr 2019. Damals hatte die Freie Universität ihre Arbeit von 2010 als „eigenständige wissenschaftliche Leistung“ bewertet, Giffey eine Rüge erteilt und den Doktortitel nicht aberkannt.
„Nach wie vor stehe ich zu meiner Aussage, dass ich die im Jahr 2009 eingereichte Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verfasst habe“, erklärte Giffey. Fehler, die ihr bei der Anfertigung der Arbeit unterlaufen seien, bedaure sie. „Diese waren weder beabsichtigt noch geplant“, erklärte Giffey.