Potsdam (epd). Das Arbeitsgericht Potsdam verhandelt am Donnerstag über die Kündigung der Tatverdächtigen im Fall der vier getöteten Schwerstbehinderten aus dem Oberlinhaus. Zu der sogenannten Güteverhandlung sei weder das persönliche Erscheinen der Frau noch der Geschäftsführung des diakonischen Sozialträgers angeordnet worden, sagte der Sprecher des Arbeitsgerichts, Robert Crumbach, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch in Potsdam. Das Oberlinhaus hatte der Tatverdächtigen nach der Gewalttat vom 28. April gekündigt.
Ziel der Güteverhandlung sei, wenn möglich eine Einigung beider Seiten zu finden, sagte Crumbach. Wenn keine Einigung erzielt werde, folge drei bis vier Monate später ein Kammertermin. Verschiedene Kündigungsschreiben an die 52-jährige Frau seien Anfang und Mitte Mai eingegangen, sagte ihr Anwalt Henry Timm dem epd in Potsdam. Ziel sei nun, feststellen zu lassen, dass die außerordentlichen Kündigungen unwirksam seien.
Die Tatverdächtige hat nach Angaben des evangelischen Sozialunternehmens vor den Gewalttaten bereits seit rund 30 Jahren beim Oberlinhaus gearbeitet. Sie wurde noch in der Tatnacht festgenommen und dann in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Die Ermittlungen dauerten an, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam dem epd am Mittwoch. Die psychiatrische Begutachtung der Frau habe inzwischen begonnen. Die Todesopfer waren zwei 31 und 42 Jahre alte Frauen und zwei 35 und 56 Jahre alte Männer. Eine weitere 43-jährige Frau überlebte schwer verletzt.