München (epd). Das Rücktrittsgesuch von Kardinal Reinhard Marx hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, mit „großem Respekt, aber auch großem Bedauern“ aufgenommen. Sollte der Papst das Angebot annehmen, würde die „starke Stimme“ von Bischof Marx in seinem jetzigen Amt fehlen, sagte Bedford-Strohm, der auch bayerischer Landesbischof ist, auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd).
Das Rücktrittsangebot zeige erneut die beispielgebende Gradlinigkeit und Konsequenz, mit der Marx die Erneuerung seiner Kirche betreibt, sagte Bedford-Strohm. Marx begründete seinen unerwarteten Schritt mit dem Versagen seiner Kirche bei der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle.
Bedford-Strohm verwies auch auf den großen Beitrag seines katholischen Amtsbruders Marx für die Ökumene zwischen den beiden Kirchen. „Bis der Papst entschieden hat, werden wir weiter ökumenisch eng zusammenarbeiten. Ich bin überzeugt davon, dass die Ökumene weiter wachsen wird, egal was danach kommt,“ sagte der evangelische Theologe, der mit Kardinal Marx freundschaftlich verbunden ist.