"Sea-Eye 4" erreicht sizilianischen Hafen Pozzallo

"Sea-Eye 4" erreicht sizilianischen Hafen Pozzallo

Rom (epd). Das Rettungsschiff „Sea-Eye 4“ hat in der Nacht zum Freitag mit mehr als 400 Geretteten an Bord den Hafen von Pozzallo auf Sizilien erreicht. Die Mehrheit der Bootsflüchtlinge, darunter Familien mit kleinen Kindern, sollten laut der Organisation Sea-Eye nach ihrer Ankunft auf das Quarantäne-Schiff „Aurelia“ gebracht werden. Die 150 an Bord befindlichen Minderjährigen sollten in Aufnahme-Einrichtungen auf dem Festland untergebracht werden.

Die italienischen Behörden hatten dem Schiff der deutschen Organisation Sea-Eye Pozzallo als sicheren Hafen zugewiesen, nachdem ein junger Syrer als medizinischer Notfall von der Küstenwache in Palermo an Land gebracht worden war, in dessen Nähe das Schiff ankerte. Die Organisation hatte die Entscheidung der italienischen Behörden kritisiert, der „Sea-Eye 4“ einen zwei Reisetage entfernt liegenden Zielort zuzuweisen, während sie bereits vor Palermo als sicherem Hafen lag. Dessen Bürgermeister Leoluca Orlando hatte den italienischen Behörden angeboten, die geretteten Migrantinnen und Migranten in seinem Hafen an Land gehen lassen.

Die mehr als 400 Menschen waren in den vergangenen Tagen bei sechs Einsätzen im Mittelmeer gerettet worden, nachdem sie bei der Fahrt von Afrika nach Europa in Seenot geraten waren. Es war der erste Rettungseinsatz des neuen Schiffes „Sea-Eye 4“.