Brüssel (epd). Das EU-Impfzertifikat, das das Reisen in Europa während der Corona-Pandemie erleichtern soll, hat eine große Hürde genommen. Unterhändler des EU-Parlaments und der Mitgliedstaaten einigten sich am Donnerstagabend auf die Ausgestaltung der Bescheinigung, wie das Parlament mitteilte. Laut EU-Kommission könnte das Zertifikat, auch als grüner EU-Pass bekanntgeworden, damit Ende Juni bereit sein.
Das Zertifikat soll europaweit Impfungen sowie überstandene Covid-Erkrankungen und aktuelle negative Testergebnisse nachweisen. „In der Praxis wird es sich um drei verschiedene Zertifikate handeln“, erklärte das Parlament. Tests im Zusammenhang mit dem Zertifikat sollen demnach „erschwinglich“ sein, die EU werde dafür zunächst mindestens 100 Millionen Euro bereitstellen.
Das Zertifikat selbst ist laut EU-Kommission gratis. Es wird in digitaler oder Papierform erhältlich sein. Ein offizielles Reisedokument wird es aber nicht sein. Ausstellen sollen es die Mitgliedstaaten. Sie müssen der provisorischen Einigung ebenso wie das Parlamentsplenum noch zustimmen.
Was genau das Zertifikat bei der Einreise in ein anderes EU-Land bringen wird, ist damit aber nicht für jeden Fall absehbar. Ursprünglich sollte es nach dem Willen des Parlamentes die Inhaber von zusätzlichen Beschränkungen wie Quarantäne oder weiteren Tests befreien. Die EU-Regierungen wollten nicht so weit gehen und sich Beschränkungen vorbehalten. Die Einigung sieht laut Parlament vor, dass die Staaten keine zusätzlichen Reisebeschränkungen verhängen sollten, „es sei denn, sie sind notwendig und verhältnismäßig, um die öffentliche Gesundheit zu schützen“.