Becker: Israelbezogener und muslimischer Judenhass unterschätzt

Becker: Israelbezogener und muslimischer Judenhass unterschätzt

Berlin (epd). Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker hat ein schärferes Vorgehen gegen israelfeindliche und pro-palästinensische Organisationen in Deutschland gefordert. Der israelbezogene Antisemitismus sei viel zu lange ignoriert und kleingeredet worden, sagte der Frankfurter CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin. Gleichzeitig müsse man über muslimischen Antisemitismus sprechen, „der zu oft bagatellisiert worden ist“.

Becker forderte ein Verbot und eine konsequente Überwachung durch den Verfassungsschutz von israelfeindlichen Organisationen. Die deutsche Staatsräson müsse auch auf deutschen Straßen verteidigt werden, sagte er mit Blick auf die antisemitischen Parolen und Angriffe der vergangenen Tage bei Demonstrationen in Deutschland gegen die israelische Regierung.

Zudem stellte Becker Hilfsgelder von Deutschland und der EU für die palästinensischen Gebiete infrage. Mittelbar fliege damit auch deutsches Steuergeld auf die Menschen in Israel nieder, sagte er mit Verweis auf die Raketenangriffe der Hamas auf Israel. Gelder müssten gestoppt werden, „solange der Terror dort tobt“.

Die deutsche Gesellschaft müsse beim Thema Antisemitismus aufwachen, sagte Becker. Sie sei träge geworden und habe sich an zu viel gewöhnt. Dass sich ausgerechnet im Jahr der Feiern zu 1.700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland hierzulande der antisemitische Hass zeige, „muss uns kümmern“, sagte er: „Es muss gehandelt werden, bevor das Jahr 2021 auf den 'Stolpersteinen' in deutschen Städten steht.“