Der Kirchentag habe die Ökumene gestärkt, sagte der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung am Sonntag zum Abschluss des weitgehend digitalen, viertägigen Christentreffens. Als Beispiele führte er dessen gemeinsame Vorbereitung an, das kirchenübergreifend komponierte und aufgeführte Oratorium "Eins" und die gegenseitige Einladung zu Gottesdiensten mit Abendmahl und Eucharistie.
"Ich bin dankbar, dass wir in der Ökumene durch die Zeit der Vorbereitung und bei der Durchführung des Ökumenischen Kirchentags eng zusammengerückt sind", lobte der Limburger Bischof Georg Bätzing. Dadurch sei die Vielfalt dessen, wie sich christlicher Glaube in Deutschland gestalte, zum Leuchten gebracht worden. "Das, was immer noch trennt, werden wir offen benennen und ehrlich bearbeiten. Aber das, was uns verbindet, ist weitaus stärker", bekräftigte Bätzing.
In der Streitfrage der ökumenischen Gemeinschaft bei Abendmahl und Eucharistie seien die Kirchen "ein Stück weitergekommen", bilanzierte der Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Ulrich Oelschläger. In Bezug auf die Vereinbarung der Kirchen- und Abendmahlsgemeinschaft zwischen den verschiedenen lutherischen, reformierten und unierten Kirchen fügte er mit Blick auf die katholische Kirche an: "Vielleicht schaffen wir irgendwann eine Konkordie wie die Leuenberger von 1973, die über alle Unterschiede hinweg eine Abendmahlsgemeinschaft ermöglicht hat."