Köln (epd). Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sieht Christinnen und Christen in der Verantwortung, die Beschränkungen im Kampf gegen Corona in der Bevölkerung zu vertreten. „Wir sollten einen Beitrag dazu leisten, dass nicht die scharfen und immer extremeren und immer lauteren Worte gewinnen“, sagte Kretschmer am Mittwoch im Corona-Podcast „Himmelklar“ des Kölner Domradios. Die Antwort von Christen sollte „werbend, erklärend, vernünftig und beruhigend sein“.
Nach über zwölf Monaten in der Pandemie seien alle „extrem erschöpft“, sagte Kretschmer, der selbst der evangelischen Kirche angehört. Die Politik brauche deshalb mehr Verbündete. „Wir brauchen mehr Menschen, die auch aus eigener Überzeugung dafür eintreten, dass überall Corona-Schutzregeln eingehalten werden.“
Zugleich lobte er das Engagement vieler Gemeinden. „Es überwiegen aus meiner Sicht ganz klar das Engagement, die Nächstenliebe, die Unterstützung für diejenigen, die Unterstützung brauchen.“ Es gebe viele Menschen, die die Kraft noch nicht verloren hätten. Das habe für ihn „auch was mit dem Glauben zu tun“.
Kretschmer unterstrich, die nächsten Wochen würden noch einmal anstrengend. „Aber ich glaube, unsere Generation hat diese Naturkatastrophe, die das letzte Mal vielleicht vor 100 Jahren über Europa kam, doch besser gemeistert, als wir es für möglich gehalten haben. Und wir sollten auch daraus dann am Ende wieder die Kraft ziehen für die Aufgaben, die vor uns stehen.“