Berlin (epd). Deutschlandweit fehlen einer der „Welt am Sonntag“ vorliegenden Studie Tausende Handwerker. Im vergangenen Jahr habe eine Lücke von 65.000 Fachkräften bestanden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf eine Untersuchung im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums. Rezession und Corona-Krise hätten zwar wie fast überall dafür gesorgt, dass die Lücke ein wenig schrumpfte, doch dieser Effekt sei relativ gering gewesen.
Der Anteil der offenen Stellen in der Handwerksbranche, für die es keine geeignete Fachkraft gibt, lag den Angaben zufolge im Jahresschnitt bei rund 36 Prozent - und damit deutlich höher als in der Gesamtwirtschaft, die auf gut 27 Prozent kommt. Laut Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (Kofa) des Instituts der deutschen Wirtschaft, das die Studie des Ministeriums laut „Welt am Sonntag“ verantwortet, gehören Bauelektrik, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Kfz-Technik, Fleischwarenverkauf sowie Holz- und Möbelbau zu den Feldern mit dem größten Mangel.
Die Berechnung der Fachkräftelücke beruhe auf der Annahme, dass jeder arbeitslose Handwerker für freien Stellen im ganzen Land infrage kommt, im Zweifel auch innerhalb der gesamten Republik umzieht. Weil dem nicht so ist, sei der Mangel tatsächlich noch größer. „Ein Meistertitel ist die denkbar beste Absicherung gegen Arbeitslosigkeit“, zitiert die Zeitung den Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer.