Düsseldorf (epd). Durch die Corona-Pandemie hat sich nach den Worten des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet die soziale Spaltung verschärft. „Wir werden nach der Krise einen Riesen-Aufholbedarf haben“, sagte der CDU-Vorsitzende am Samstag in einer Diskussion zum Tag der Arbeit in einem Autokino in Düsseldorf. Deshalb sei es wichtig, möglichst schnell zu höheren Beschäftigungszahlen und mehr Wachstum zu kommen.
Bei der landeszentralen DGB-Kundgebung würdigte Laschet den Einsatz von Verkäuferinnen und Pflegekräften, Polizei und Feuerwehr während der Corona-Krise. „Schlecht Bezahlte leisten oft die größte Arbeit“, sagte er. Die Inzidenzzahlen seien dort am höchsten, wo viele Menschen auf engem Raum wohnten. Deshalb müsse in in diesen Stadtteilen vorrangig geimpft werden. Ebenso seien in Gegenden mit sozial schwacher Bevölkerung verstärkte Anstrengungen für mehr Bildung nötig.
Auch die die NRW-Landesvorsitzende des DGB, Anja Weber, äußerte die Befürchtung, dass die Arbeitnehmer „am Ende die Lasten der Krise zahlen“. Sie forderte eine Investitionsoffensive in Bildung, Wohnen und Infrastruktur, um die soziale Spaltung zu verringern. Das Kurzarbeitergeld müsse für diejenigen erhöht werden, bei denen es nicht zum Leben reiche: „Es braucht eine Regelung, damit Kurzarbeit nicht in Hartz IV endet.“
Die Maikundgebungen standen in diesem Jahr unter dem Motto „Solidarität ist Zukunft“. Landesweit gab es an über 30 Orten Präsenzveranstaltungen, dabei wurde nach Gewerkschaftsangaben auf Großveranstaltungen verzichtet, zudem sei streng auf Schutzmaßnahmen geachtet worden.