Der emeritierte schwedische Erzbischof Anders Wejryd ist einer von acht "Impf-Champions" des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), die für das Verabreichen von Vakzinen werben. Wejryd erinnerte an einen alten Grundsatz über das Verhalten in sozialen Situationen. "Was du nicht willst das man dir tu' das füg' auch keinem andern zu", sagte Wejryd. Er betonte, dass er selbst sich nicht mit Covid-19 infizieren wolle und auch alles tun wolle, um nicht andere Menschen zu infizieren.
Der amtierende ÖRK-Generalsekretär, Ioan Sauca, betonte, dass sich Führungspersönlichkeiten aller Religionen für das Impfen gegen Covid-19 einsetzen sollten. Es sei eine moralische Verpflichtung, Gerüchten und Mythen über die Vakzine entgegenzutreten. Aus Perspektive der Medizin, der Ethik und der Menschenrechte seien Impfungen geboten. Der ÖRK kritisierte auch die ungleiche Verteilung der Impfstoffe gegen Covid-19 zwischen armen und reichen Ländern. Alle Menschen müssten einen gleichen Zugang zu den Vakzinen haben.
Neben Wejryd ernannte der ÖRK sieben weitere Impfchampions, die in den großen Weltregionen für die Immunisierung werben. Der ÖRK beteiligt sich an einer globalen Kampagne des Kinderhilfswerks Unicef mit rund 300 Impfchampions. Die Weltimmunisierungswoche von Unicef, die noch bis zum 30. April dauert, steht in diesem Jahr im Zeichen der Corona-Pandemie. Im ÖRK sind 350 Kirchen mit mehr als 500 Millionen Gläubigen zusammengeschlossen.