Frankfurt a.M., N'Djamena (epd). Der tschadische Präsident Idriss Déby ist laut dem vorläufigen Ergebnis der Präsidentenwahl für eine sechste Amtszeit wiedergewählt worden. Nach Angaben der Wahlkommission erhielt er bei der Abstimmung am 11. April 79,32 Prozent der Stimmen, wie der französische Sender RFI am späten Montagabend berichtete. Der 68-Jährige regiert das westafrikanische Land seit mehr als 30 Jahren zunehmend autokratisch. Der frühere Ministerpräsident Albert Pahimi Padacké kam mit 10,32 Prozent der Stimmen auf den zweiten Platz. Es wird erwartet, dass das Verfassungsgericht das Ergebnis formal am 15. Mai bestätigt.
Der Wahlkampf war geprägt von Repression gegen die Opposition und Gewalt bewaffneter Gruppen. Oppositionsführer Saleh Kebzabo hatte sich nach der Ermordung mehrerer Menschen bei einer Hausdurchsuchung eines anderen Oppositionellen von der Wahl zurückgezogen. Zahlreiche politische Kontrahenten von Präsident Déby wurden inhaftiert.
Zugleich herrscht im tschadischen Grenzgebiet zu Nigeria, Niger und Kamerun Gewalt durch islamistische Gruppen und Terroristen. In den vergangenen Tagen haben sich zudem die tschadische Armee und Rebellen heftige Kämpfe geliefert. Militärangaben zufolge wurden mehrere Hundert Kämpfer getötet, als sie auf die Hauptstadt N'Djamena vorrücken wollten. Die Rebellenkoalition Fact war am 11. April von Libyen aus in das Land eingedrungen offenbar mit dem Ziel, Déby zu stürzen.
Der Tschad gehört zu den ärmsten Ländern der Welt und spielt eine wichtige Rolle im Kampf gegen islamistische Terrorgruppen im Sahel. Trotz der Repression gibt es immer wieder Proteste gegen Déby.