Frankfurt a.M., Khartum (epd). In dem Konflikt in der sudanesischen Krisenregion ist die Zahl der Opfer gestiegen: Wie die staatliche Nachrichtenagentur Suna am Donnerstagabend berichtete, wurden in den vergangenen Tagen mindestens 125 Menschen getötet und 208 verletzt. Am 3. April begannen in der Region Al Geneina in West-Darfur Kämpfe, durch die Tausende Menschen vertrieben wurden.
Auslöser der Gewalt waren Schüsse von Unbekannten auf Männer der Masalit-Volksgruppe, die auf dem Weg in die Stadt Al Geneina waren. In Darfur kommt es seit Jahren immer wieder zu Konflikten zwischen arabisch-stämmigen Gruppen und den Masalit. Im Januar waren in West-Darfur mindestens 160 Menschen getötet worden. Die derzeit im Sudan amtierende Übergangsregierung hat den Notstand über die Region verhängt.
In Darfur hatte der frühere sudanesische Machthaber Omar al-Baschir arabische Milizen, die Dschandschawid, unterstützt. Er wird für einen Völkermord in Darfur verantwortlich gemacht, bei dem zwischen 2003 und 2008 Schätzungen zufolge 300.000 Menschen ermordet wurden.
Als Reaktion auf die Gewalt war die UN-Friedenstruppe Unamid gegründet worden, deren Mandat aber nach rund 13 Jahren Ende 2020 endete. Eine neue unbewaffnete UN-Mission soll die Übergangsregierung unterstützen. Im vergangenen Jahr wurden mit einigen Rebellengruppen in Darfur Friedensverträge geschlossen.