Wiesbaden (epd). Schon vor der Corona-Krise hat die Zahl der Psychotherapeuten in Deutschland deutlich zugenommen. Im Jahr 2019 arbeiteten hierzulande rund 48.000 Psychologische Psychotherapeutinnen und -therapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und -therapeuten, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 19 Prozent mehr als fünf Jahre zuvor. Ihre Zahl stieg seit dem Jahr 2015 stetig jedes Jahr durchschnittlich um 2.000 an.
2019 wurden den Angaben zufolge allein 264.000 Patientinnen und Patienten mit einer diagnostizierten Depression im Krankenhaus behandelt. Bei gut 106.000 wurde eine depressive Episode diagnostiziert, die übrigen litten unter sogenannten rezidivierenden depressiven Störungen, also wiederkehrenden Depressionen wie der Winterdepression. Frauen sind mit einem Anteil von 61 Prozent insgesamt stärker von Depressionen betroffen, die im Krankenhaus behandelt werden.
Bereits vor der Pandemie nahm die Zahl der mit Depressionen im Krankenhaus behandelten Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren überdurchschnittlich stark zu, wie die Statistiker weiter erklärten: Während die Zahl aller Patientinnen und Patienten, die mit Depressionen aus dem Krankenhaus entlassen wurden, von 2015 bis 2019 um ein halbes Prozent zunahm (2015: 263.000 Patientinnen und Patienten), erhöhte sie sich bei Kindern und Jugendlichen im selben Zeitraum um 24 Prozent auf 18.000 Patienten und Patienten (2015: 14.500). Aufgrund psychischer Belastungen in der Pandemie vor allem durch soziale Isolation warnen Experten vor einem weiteren Anstieg von Depressionen.