Hannover (epd). Der Sozialverband VdK unterstützt die Forderung weiterer Sozialverbände, Empfänger von Sozialleistungen in der Pandemie stärker finanziell zu unterstützen. Verbandspräsidentin Verena Bentele sagte dem Hörfunksender "NDR Info", damit sich die Menschen besser gegen das Virus schützen könnten, müssten sie mindestens 100 Euro mehr im Monat zur Verfügung haben. Deswegen habe sich der VdK einem Bündnis von Verbänden angeschlossen. Sie forderten einen Zuschlag von 100 Euro für Personen, die Grundsicherung erhielten. Dem Bündnis gehören unter anderem der Paritätische Wohlfahrtsverband, die Diakonie, der Deutsche Kinderschutzbund und der Deutsche Gewerkschaftsbund an.
Bentele verwies darauf, dass sozial Benachteiligte ein höheres Infektionsrisiko hätten. Dafür seien mehrere Faktoren verantwortlich: "Für uns ist ganz klar, dass Menschen, die in Armut leben oder von Armut bedroht sind, eben deutlich beengter leben und weniger finanzielle Möglichkeiten haben, um sich gut zu schützen." Sie hätten weniger Geld für Schutzmasken und Desinfektionsmöglichkeiten.
Um die Ungleichheit in Deutschland langfristig zu bekämpfen, sind nach Ansicht Benteles allerdings weitreichendere Maßnahmen notwendig. Als Beispiele nannte sie einen höheren Mindestlohn sowie eine Kindergrundsicherung.