Berlin (epd). Nach dem Kassieren der zunächst von Bund und Ländern geplanten Osterruhe hat die Bundesregierung am Donnerstag einen aktualisierten Beschlusstext veröffentlicht. Darin ist der gesamte Punkt 4, in dem der Plan für zusätzliche Ruhetage an Gründonnerstag und Karsamstag enthalten war, gestrichen. Dazu findet sich die Anmerkung, dass die Ziffer "seitens der Bundesregierung nicht umgesetzt wird". Sie enthielt auch das Vorhaben, die Kirchen um einen Verzicht auf Präsenzgottesdienste zu bitten.
Die Idee zusätzlicher Ruhetage sollte für ein komplettes Herunterfahren des gesellschaftlichen Lebens an fünf Tagen bis Ostermontag sorgen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte den Plan am Mittwoch gestoppt. Zu viele Fragen im Zusammenhang mit einem kurzfristigen Ruhetag seien ungelöst geblieben, sagte sie, bezeichnete die Idee als Fehler und entschuldigte sich für die entstandene Verunsicherung.
Trotz des Stopps der Umsetzung der Ruhetage blieb am Mittwoch aber zunächst unklar, ob damit auch die Bitte an die Kirchen, Ostergottesdienste nur virtuell zu veranstalten, zu den Akten gelegt wird oder bestehen bleibt. Im aktualisierten Text ist auch diese Passage nun gestrichen.
Die Kirchen hatten den Beschluss kritisiert und auf ihre Hygienekonzepte verwiesen. Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), in der Bundesregierung zuständig für die Beziehungen zu den Religionsgemeinschaften, hatte sich von der Bitte an die Kirchen distanziert. Sein Ministerium hatte bereits am Dienstag Gespräche mit den Kirchen geführt. Auch auf Ebene der Bundesländer gab und gibt es neue Gespräche über die Regeln für Ostergottesdienste.