Köln (epd). Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, verteidigt die Priorisierungsreihenfolge für die Corona-Impfungen. "Jetzt gerade auch in der dritten Welle ist es richtig und wichtig, dass wir zunächst die schützen, die am meisten gefährdet sind, schwer zu erkranken und zu versterben", sagte Buyx am Freitag im "Morgenmagazin" der ARD. Zugleich warb sie für zunehmende Flexibilität mit steigenden Impfstoffmengen.
Die Priorisierung dürfe kein Knebel sein. Insbesondere den Ärztinnen und Ärzten müsse nach dem geplanten Impfstart in den Praxen "ein bisschen Ermessensspielraum" gegeben werden. "Ich vertraue denen, dass die das gut hinkriegen", sagte die Medizinethikerin. Aus ihrer Sicht sollten die niedergelassenen Mediziner die Priorisierung im Grundzug einhalten, aber "ein bisschen pragmatisch, ein bisschen flexibel" sein, "damit wir ordentlich vorankommen".
"Alle wissen, dass wir jetzt schnell voranschreiten müssen, damit wir dann die Priorisierung gar nicht mehr brauchen und öffnen können", sagte Buyx. Auch in den Impfzentren sei ein pragmatischer Umgang mit überzähligen Impfdosen sinnvoll. "Jede Impfung muss in einen Arm", betonte die Vorsitzende des Ethikrates. Eklatanter Missbrauch indes sei nicht hinnehmbar.
epd kfr