Mit allen angeschlossenen Moscheen sei beschlossen worden, den "scheindemokratischen Demonstrationen, den Übergriffen und jeder provozierenden Aktion, die vor und in Richtung unserer Moscheen oder in Richtung unseres Propheten veranstaltet werden, fern zu bleiben", erklärte die DITIB.
Anhänger der Rechtsaußen-Splitterpartei Pro NRW wollten am Dienstag auf einer Wahlveranstaltung in Köln erneut gegen den Islam demonstrieren. Die Polizei verbot jedoch das Zeigen islamfeindlicher Karikaturen und kündigte ein massives Aufgebot an. "Wir werden den friedlichen Protest gegen die Wahlkampfveranstaltung ermöglichen", erklärte Einsatzleiter Michael Temme. Gegen jede Form von Gewalt werde frühzeitig und konsequent vorgegangen.
DITIB: Gewalt nicht zu verantworten, Mohammed-Karikaturen aber auch nicht
Der Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers erklärte: "Wir wissen, dass die Muslime in ihrer ganz überwiegenden Mehrheit friedlich sind und Gewalt ablehnen." In Bonn war es am am Samstag zu gewalttätigen Ausschreitungen von extremistischen Salafisten gekommen, nachdem Anhänger von Pro NRW Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt hatten. Knapp 30 Polizeibeamte wurden verletzt, zwei von ihnen schwer.
Die DITIB kritisierte die Gewalt. "Gewalttaten, aus welcher Motivationslage auch immer, sind nicht zu verantworten", erklärte der Verband. Er verurteilte zugleich die von Pro NRW gezeigten Karikaturen als "Diffamierung des Islam", die den gesellschaftlichen Frieden gefährde.