Das Besondere an der Entstehung des Stückes sei sein komplett ökumenischer Charakter, sagte Eugen Eckert, Frankfurter Stadionpfarrer und Referent der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Kirche und Sport. Gemeinsam mit Helmut Schlegel, Franziskaner und Priester, hat der Lied-Texter das Libretto geschrieben. Die Dreharbeiten des rund 90-minütigen Stücks sollen Ende April stattfinden. Die Ausstrahlung soll als Livestream auf der Internetseite des Ökumenischen Kirchentages erfolgen.
Die Hauptrolle in dem Stück mit 130 bis 140 Mitwirkenden spiele die Journalistin Julia, dargestellt von der Musicalsängerin Anna Prokop, führte der evangelische Pfarrer, Musiker und Komponist aus. Julia reist nach Eckerts Schilderung im Auftrag ihrer Zeitung in die Antike, um herauszufinden, was es mit den ersten Christen auf sich hat. Sie begegnet dabei der Apostelin Junia (Römer 16,7) sowie den Aposteln Petrus und Paulus und wird konfrontiert mit den Konflikten zwischen den ersten Christen jüdischer und heidnischer Herkunft. Sie erfährt auch von der Auseinandersetzung zwischen den Urchristen und Autoritäten des Judentums, die zur Steinigung des Stephanus führen (Apostelgeschichte 7). Die Inszenierung sei modern, einziges Requisit sei ein Stuhl, erklärte Eckert. Katholischer Mitautor des Textes ist der Franziskaner und Priester Helmut Schlegel.
In musikalischer Hinsicht sei das Oratorium eine Mischung aus symphonischer Musik, Jazz und Pop, erläuterte der Komponist, der katholische Frankfurter Bezirkskantor Peter Reulein. "In dem Musikstil sollen sich viele wiederfinden." Vier Solistinnen und Solisten sowie ein Auswahlchor der Musikhochschule Frankfurt singen zu den Klängen von Orchester und Band der Neuen Philharmonie Frankfurt am Main. Aufnahmen der Frankfurter Domsingschule, von evangelischen und katholischen Kirchenmusikern, von hessen-nassauischen Bläserchören und der Frankfurter Bläserschule würden auf Leinwänden eingespielt, ergänzte der Kulturfachreferent des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Jakob Haller. Mitkomponist ist der Referent für Popularmusik der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Bernhard Kießig.
Ursprünglich habe der Ökumenische Kirchentag geplant, für "Eins" in der Commerzbankarena den größten ökumenischen Chor der Welt mit 40.000 bis 50.000 Mitwirkenden zusammenzubringen, sagte die Ideengeberin, die hessen-nassauische Landeskirchenmusikdirektorin Christa Kirschbaum. Auf erste Anfragen hin hätten sich bereits mehr als 2.000 Interessenten gemeldet. Für die gefilmte Version aufgrund der Pandemie habe das Oratorium von 120 Minuten auf 90 Minuten gekürzt werden müssen. Das Stück solle später mit rund 250 Mitwirkenden auch in den Regionen aufgeführt werden. Die Produktion einer DVD sei im Gespräch. Mit-Ideengeber auf katholischer Seite ist der Limburger Diözesankirchenmusikdirektor Andreas Großmann.
Der 3. Ökumenische Kirchentag findet aufgrund der Corona-Pandemie im Wesentlichen digital statt. Rund 100 Veranstaltungen, Gottesdienste und Bibelarbeiten sollen über dessen Internetseite übertragen werden. Der Ökumenische Kirchentag hofft auf vielfältige Teilnahme und Begegnung in den Kirchengemeinden. Vorbereitet wird er gemeinsam vom Deutschen Evangelischen Kirchentag und vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken.