Brüssel (epd). Europa soll nach dem Willen der EU-Kommission bis 2050 vollständig an die Folgen des Klimawandels angepasst sein. Das erklärte die Behörde am Mittwoch bei der Vorstellung einer neuen Strategie in Brüssel. Im Unterschied zur Bekämpfung des Klimawandels geht es bei der Anpassung darum, den künftig unvermeidlichen und bereits spürbaren Auswirkungen der Erderwärmung wie Waldbränden, Wasserknappheit und Verlust an Artenvielfalt wirksam zu begegnen. Vollständige Anpassung bedeutet demnach, dass "die Anpassungsfähigkeit gestärkt und die Anfälligkeit für Klimaauswirkungen minimiert" sind.
Das Langfristziel für die Anpassung tritt neben das andere EU-Klimaziel für 2050, nämlich Klimaneutralität. Die Anpassung soll zum einen durch eine verbesserte Wissens- und Datenbasis gelingen. Dazu soll die bestehende Wissensplattform Climate-Adapt zum zentralen Ort des Austausches ausgebaut werden. Die Anpassung soll nach dem Willen der Kommission zweitens systematischer verfolgt werden, indem sie auf allen Verwaltungsebenen, in Gesellschaft und Wirtschaft gefördert wird. Drittens geht es um die konkrete Anpassungsmaßnahmen.
Konkrete Anpassung meint der Strategie zufolge etwa die Schaffung neuer Grünflächen, um Hitzewellen besser zu ertragen. Daneben soll zum Beispiel die Kanalisation mit Blick auf Überflutungen ertüchtigt werden. Ein zentrales Feld ist ferner die Land- und Forstwirtschaft. Hier will die Kommission unter anderem die Erzeugung und Verbreitung von Saatgut für besser an das neue Klima angepasste Pflanzen vorantreiben.