Köln (epd). Das Kolpingwerk Europa ruft die EU und die Mitgliedsstaaten zu mehr Hilfe für die in den Flüchtlingslagern in Bosnien-Herzegowina und Griechenland lebenden Menschen auf. Es sei "ein Skandal und durch nichts zu rechtfertigen, dass Kinder und Jugendliche, Frauen und Männer unter diesen menschenunwürdigen Verhältnissen leiden müssen", erklärte der Vorstand von Kolping Europa am Donnerstag in Köln. Die Staaten seien angesichts dieser humanitären Krise gefordert, "ihre Verantwortung wahrzunehmen und umgehend zu handeln".
Die humanitäre Situation in den Flüchtlingslagern sei "verheerend". Zwar leiste die EU finanzielle Unterstützung für die Unterbringung der Flüchtlinge, doch es fehle an der Bereitschaft der Staaten, diese Menschen auch aufzunehmen. Durch das Verhalten der EU und ihrer Mitgliedsstaaten würden die europäischen Grundwerte "grob missachtet". Es sei ein "Armutszeugnis, wenn in Europa Geflüchteten, die sich in solch einer katastrophalen Lage befinden, Hilfe aus politischen Gründen verweigert wird", hieß es.
Das Kolpingwerk Europa ist ein katholischer Sozialverband und Teil des Internationalen Kolpingwerkes. Es ist in über 60 Ländern der Erde mit rund 450.000 Mitgliedern vertreten.