Die in Deutschland unter diesem Namen begonnene Kooperation von Juden, Christen, Muslimen und später auch Bahai habe im Nahen Osten Nachahmer gefunden, sagte der Geschäftsführer Jürgen Micksch am Montag in Darmstadt zum 20-jährigen Bestehen des Vereins. Politische Auswirkung habe die Arbeit auf die "Abraham Accords", den im vergangenen Jahr geschlossenen Friedensvertrag zwischen Israel, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain, gehabt.
In Ägypten, Israel, Marokko und Tunesien haben sich laut Micksch interreligiöse "Abrahamische Foren" gebildet. In Ägypten habe das Dutzend Mitglieder bereits rund 90 Besuche an Schulen absolviert, in Israel sei ein Institut für interreligiösen Dialog gegründet worden. Abraham, auf Arabisch "Ibrahim", verbinde die Arabisch sprechenden Muslime und Christen Ägyptens, sagte der ägyptische evangelische Theologe Tharwat Kades.
In den 20 Jahren seines Bestehens habe das Abrahamische Forum mehr als 600 Dialog-Veranstaltungen abgehalten, berichtete Micksch. "Die Anfänge waren schwierig, aber heute erfahren wir eine hohe Akzeptanz." Insbesondere hätten Abrahamische Teams Schulklassen besucht und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Religionsgemeinschaften erklärt. In den vergangenen Jahren habe der Arbeitskreis "Religionen laden ein" während der Internationalen Wochen gegen Rassismus Veranstaltungen in rund 1.700 Moscheen und vielen Synagogen initiiert.