Berlin (epd). Der Deutsche Caritasverband hat eine erste positive Bilanz des Impfbeginns in den Pflegeheimen gezogen. Vielerorts stehe bereits die zweite Impfung gegen das Coronavirus unmittelbar bevor, erklärte der Verband am Donnerstag in Berlin. Die Impfquoten bei den alten Menschen seien hoch. Der Verband beziffert sie mit 70 bis 100 Prozent.
Die Caritas trat Behauptungen entgegen, wonach beim Personal in Altenheimen die Impfbereitschaft unterdurchschnittlich sei. Es könne keine Rede von einer verbreiteten Impfskepsis in der Pflege sein. Vielmehr sei die Impfbereitschaft beim Pflegepersonal sehr beachtlich und seit dem Beginn der Impfkampagne gestiegen, erklärte der Verband. Unlängst hatte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wegen der angeblich geringen Impfbereitschaft eine Impfpflicht für Pflegekräfte ins Gespräch gebracht und war damit auf Abwehr in der Politik und bei den Arbeitgebern und Beschäftigten in der Pflege gestoßen.
In Deutschland werden rund 800.000 pflegebedürftige alte Menschen in Heimen und Einrichtungen versorgt. Das ist etwa ein Drittel aller Pflegebedürftigen. Zwei Drittel leben zu Hause und werden von Angehörigen und ambulanten Pflegediensten betreut.
Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner und alle über 80-jährigen Menschen sowie Pflegekräfte werden als erste gegen das Coronavirus geimpft, um sie besser zu schützen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) stirbt jeder fünfte Heimbewohner, der mit dem Coronavirus infiziert wurde.