Landtagsabgeordnete schließen sich Appell zu Flüchtlingsaufnahme an

Landtagsabgeordnete schließen sich Appell zu Flüchtlingsaufnahme an

München (epd). Einem "Weihnachtsappell" von mehr als 240 Bundestagsabgeordneten zur verstärkten Aufnahme von Flüchtlingen aus griechischen Lagern haben sich auch 368 Abgeordnete aus allen Länderparlamenten angeschlossen. Sie fordern unter anderem Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) auf, gemeinsam mit aufnahmebereiten Ländern und Kommunen einen konstruktiven Weg für die künftige Aufnahme von Geflüchteten zu finden - über das bereits zugesagte Kontingent hinaus, wie die bayerischen Landtagsfraktionen von Grünen und SPD am Mittwoch in München mitteilten. Die beiden Fraktionen beteiligen sich an dem Appell.

Die humanitäre Situation im Übergangslager Kara Tepe auf der griechischen Insel Lesbos sei nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen deutlich schlechter als im Camp Moria, heißt es in dem Appell. Die Unterkünfte seien nicht winterfest, es gebe weiterhin keine ausreichende sanitäre Versorgung. Gewaltsame Übergriffe auch gegen besonders Schutzbedürftige seien an der Tagesordnung. Unter diesen Bedingungen litten vor allem die vielen Kinder. In Kara Tepe leben rund 7.500 Menschen, darunter 2.500 Kinder.

Das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos war Anfang September durch einen Brand zerstört worden. Bereits zuvor sei es "über Jahre zum Symbol des Versagens europäischer Asylpolitik geworden", erklärten die Abgeordneten. Ausgelegt war es für 3.000 Menschen, zeitweise lebten dort bis zu 20.000 Menschen.

Die Bundesregierung hatte in diesem Jahr, vor allem nach dem Brand in Moria, die Aufnahme von insgesamt rund 2.750 besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen aus Griechenland zugesagt. Dazu gibt es verschiedene Programme unter anderem für unbegleitete Minderjährige und kranke Kinder und deren Familien und Familien. Teilweise sind sie bereits abgeschlossen.