Zwar werde man im Corona-Jahr Weihnachten anders feiern, damit niemand unverantwortbaren Risiken für die Gesundheit ausgesetzt werde. Aber auch auf diese Weise werde sich das Weihnachtslicht ausbreiten, so Bedford-Strohm. Das Licht der Freude könne auch von Menschen weitergegeben werden, die aus guten Gründen den Weihnachtsgottesdienst in diesem Jahr online oder vor dem Fernseher mitfeiern.
Bedford-Strohm äußerte die Hoffnung, dass viele Menschen später einmal sagen: "Dieses Weihnachten im verrückten Pandemie-Jahr 2020 war das Weihnachten, an dem mein Wohnzimmer zur Kirche geworden ist. Weil ich ein Licht angezündet habe. Weil mein Licht verbunden war mit dem Licht von Bethlehem." Nun komme es darauf an, das Weihnachtslicht und die damit verbundene Liebe auch weiterzugeben: "Indem wir aufeinander achten. Indem wir Einsame anrufen oder ihnen handgeschriebene Briefe schicken. Indem wir physische Kontakte reduzieren und, wo es geht, digital zusammenkommen. Indem wir Lichter anzünden, die uns und andere trösten."
Mit Jesu Geburt begebe sich Gott mitten hinein in das, was das Leben der Menschen derzeit ausmache, so Bedford-Strohm weiter: "Gott kommt mitten in unser Gefühlschaos, mitten in unsere Angst, mitten in unsere Sorgen und schenkt sich uns ganz, mit seiner Liebe, mit seinem tröstlichen Blick, mit seinem Licht - dem Licht von Bethlehem."
Der EKD-Ratsvorsitzende und bayerische Landesbischof Bedford-Strohm feiert an Heiligabend um 16 Uhr gemeinsam mit Kardinal Reinhard Marx in München einen ökumenischen Gottesdienst. Die Feier steht unter dem Leitwort "Fürchtet Euch nicht!" und wird live im Internet gestreamt. Eine ökumenische Weihnachtsansprache des EKD-Ratsvorsitzenden und des Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sendet die ARD am 24. Dezember im Anschluss an die Tagesschau um 20.10 Uhr.
Am ersten Weihnachtsfeiertag predigt der EKD-Ratsvorsitzende um 10 Uhr im Festgottesdienst in der Münchner Bischofskirche St. Matthäus. Der Gottesdienst wird live im Bayerischen Fernsehen und im hr-Fernsehen übertragen. Eine Übersicht über Fernseh-, Radio- und Online-Gottesdienste hat die EKD unter www.weihnachtsgottesdienste.de veröffentlicht.